Krankenzusatzversicherung ohne Gesundheitsfragen

Der Abschluss einer Krankenzusatzversicherung ist in der Regel an die Beantwortung von Gesundheitsfragen gebunden. Der Versicherer erkundigt sich nach Vorerkrankungen oder chronischen Leiden, um die Risiken des Versicherungsschutzes einzuschätzen zu können. Wird die Beantwortung der Gesundheitsfragen verweigert, lehnt der Versicherer in der Regel die Gewährung des Versicherungsschutzes ab. Ausnahmen von dieser Regelung bieten einige Versicherungsunternehmen an.

Fragebogen mit Gesundheitsfragen

Wer sich für den Anschluss einer Krankenzusatzversicherung interessiert, muss in der Regel einen Fragebogen ausfüllen, wobei Angaben zum Alter, zum Gewicht, zu den Lebensgewohnheiten und zum Gesundheitszustand gemacht werden müssen. Wird der Fragebogen wahrheitsgemäß ausgefüllt und es liegen schwerwiegende Vorerkrankungen vor, kann der Versicherer von drei Möglichkeiten Gebrauch machen:


  • Ausschluss von Leistungen für bestimmte Vorerkrankungen
  • Prozentualer Aufschlag auf die reguläre Versicherungsprämie
  • Ablehnung des Antrags auf die Krankenzusatzversicherung

Der Fragebogen sollte sehr sorgfältig ausgefüllt werden und Fragen zu Vorerkrankungen oder chronischen Leiden sollten wahrheitsgemäß beantwortet werden. Stellt der Versicherer später in diesem Bereich Versäumnisse fest, kann es zu einer Verweigerung der Leistungen kommen und der Versicherungsschutz erlischt. Grundsätzlich ist der Fragenkatalog immer gleich, unabhängig davon, ob es sich um eine Brillenversicherung, eine ambulante Zusatzversicherung oder um eine Krankenhauszusatzversicherung handelt. Spezieller ist die Fragestellung, wenn eine Zahnzusatzversicherung angestrebt wird. In diesem Fall müssen Sie spezifische Fragen zum Zustand der Zähne und zu Vorsorgeuntersuchungen beantworten.

Relevante Gesundheitsfragen im Fragenkatalog

Der Fragenkatalog enthält bei Brillen-, Krankenhaus- und Heilpraktikerzusatzversicherungen zumeist die gleichen Fragen. Als Antragsteller müssen Sie Angaben zum Gewicht und der Größe machen, da der Versicherer daraus Rückschlüsse auf ein mögliches Über- oder Untergewicht zieht. Darüber hinaus müssen Sie Angaben zu stationären und ambulanten Behandlungen machen, die sich in der Regel auf den Zeitraum der letzten drei bis fünf Jahre beziehen. Angaben zu psychischen Erkrankungen beziehen sich meist auf einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren. Weitere Gesundheitsfragen zu aktuellen Erkrankungen, zu einem geplanten Klinikaufenthalt, Fehlsichtigkeit, zu einer bestehenden Schwangerschaft und einer möglichen HIV-Infektion müssen darüber hinaus wahrheitsgemäß beantwortet werden.

Krankenzusatzversicherung ohne Gesundheitsfragen

Einige Versicherer bieten bestimmte Krankenzusatzversicherungen ohne Gesundheitsfragen an. Zu den häufigsten Zusatzversicherungen in diesem Segment gehören das Krankenhaustagegeld und das Krankentagegeld. In Einzelfällen wird auch eine Krankenhauszusatzversicherung angeboten, ohne dass Sie im Vorfeld Fragen zu Vorerkrankungen beantworten müssen. Bei dieser privaten Zusatzversicherung haben Sie die Wahl zwischen der Unterbringung im Einbett- oder Zweibettzimmer. Falls die Unterbringung in der gewünschten Kategorie nicht möglich ist, wird ein bestimmter Satz Krankenhaustagegeld für die Dauer der stationären Behandlung gezahlt. Weitere Zusatzversicherungen ohne Gesundheitsfragen beziehen sich in der Regel auf Vorsorgeversicherungen, die speziell auf das Lebensalter des Antragstellers abgestimmt werden. In jedem Fall sollten Sie vor der Vertragsunterzeichnung die Leistungen miteinander vergleichen und gegebenenfalls auf einen Anbieter zurückgreifen, der das Ausfüllen eines Fragebogens verlangt.