Finanzberater

Finanzberater – verantwortungsvoller Beruf im Dienstleistungssektor

Die Angebotsvielfalt auf dem Markt der Finanzprodukte und die Komplexität vieler Versicherungen, Kreditformen und Anlagemöglichkeiten überfordern viele Verbraucher. Laien können den Markt kaum überschauen und sind bei der Auswahl eines Finanzproduktes, das optimal zur eigenen Lebenssituation passt, häufig verunsichert. Auf eine unabhängige Beratung in allen finanziellen Fragen haben sich Finanzberater spezialisiert. Seriöse Kundenberater bieten den kompletten Service aus einer Hand und stellen nach einer fundierten Bedarfsanalyse gemeinsam mit den Kunden die passenden Produkte zur Absicherung, Vermögensanlage und Zukunftsplanung zusammen.

Formen der Anlageberatung

Die Anlageberatung in Deutschland beruht im Wesentlichen auf zwei unterschiedlichen Vergütungsmodellen. Bei der provisionsbasierten Anlageberatung verdient der Finanzberater erst Geld, wenn ein Vertrag unterzeichnet wurde. Diese Form der Finanzberatung wird kontrovers diskutiert, da es in der Vergangenheit Interessenskonflikte zwischen Berater und Kunde gab. Die Kontroverse beruht auf der Annahme, dass Finanzberater, die auf Provisionsbasis arbeiten, weniger die Bedürfnisse des Kunden, als vielmehr den eigenen Verdienst im Blick haben. Seriöse Kundenbetreuer erkennen Sie anhand bestimmter Vorgehensweisen, auf die später eingegangen wird. Die zweite Form der Finanzberatung basiert auf der Zahlung eines Honorars. Bei der sogenannten Honorarberatung wird für die Inanspruchnahme der Beratungstätigkeit ein Honorar fällig, unabhängig davon, ob am Ende des Gesprächs ein Abschluss steht oder nicht. Die Höhe der Vergütung variiert in der Regel zwischen 50 und 150 Euro.


Aufgaben eines Finanzberaters

Die Aufgaben eines Finanzberaters sind vielschichtig. Neben dem engen Kontakt zu den Kunden gehören zahlreiche administrative Tätigkeiten im Büro dazu. Den Mittelpunkt der Arbeit bildet der Kundenkontakt und das damit verbundene Beratungsgespräch. Zu Beginn analysiert ein Finanzberater zunächst die finanzielle Situation des Kunden. Um diese professionell bewerten zu können, müssen umfassende Kenntnisse des Finanzmarktes vorhanden sein. Aktuelles Wissen eignen sich alle Vermögensberater und Finanzmakler in Schulungen und Weiterbildungen an. Ein Finanzberater muss sich unter anderem mit folgenden Produkten auskennen:

  • Altersvorsorge
  • PKV
  • Pflegeversicherung
  • Kapitalanlage
  • Baufinanzierung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung

Im Rahmen der Analyse werden Versicherungspolicen, Vorsorgeprodukte und Vermögenswerte betrachtet und die Planungen des Kunden für die Zukunft hinterfragt. Auf der Grundlage dieser Daten erfolgt eine umfassende Beratung, die auf die persönlichen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist. Ziel kann eine nachhaltige Kostensenkung durch den Austausch bestimmter Policen, eine langfristige Vermögensplanung oder eine Kreditvermittlung im Rahmen einer Baufinanzierung sein.

Beratungsgespräch durch seriöse Finanzberater

Das Beratungsgespräch durch einen seriösen Finanzberater ist von bestimmten Merkmalen geprägt. Ausgehend von den Bedürfnissen des Kunden wird im Gespräch geklärt, ob es sich nur um eine einmalige Beratung in Geldangelegenheiten oder um eine langfristige Zusammenarbeit handelt. Die Grundlage für das Beratungsgespräch bildet die Bedarfsanalyse. Es macht schließlich keinen Sinn, einem Angestellten eine Gewebeversicherung oder einem Inhaber einer Kapitallebensversicherung zusätzlich eine Risikolebensversicherung anzubieten. Ein seriöser Finanzberater erkundigt sich, ob Grundabsicherungen für existenzielle Risiken wie Berufsunfähigkeit, Haftpflicht und Sterbegeldversicherung vorhanden sind, und lässt vorhandene Vermögenswerte wie ein Wertpapierdepot, Immobilien und Geldanlagen in die Bewertung einfließen. Wird ein Bedarf an einer Krankenzusatzversicherung ermittelt, muss der Finanzberater den Kunden auf eine mögliche Gesundheitsprüfung und bestimmte Wartefristen für die Inanspruchnahme von Leistungen aufmerksam machen.

Voraussetzungen für einen Beruf als Finanzberater

Die Berufsbezeichnung Finanzberater ist zwar nicht geschützt, doch Interessenten sollten einige Qualifikationen aufweisen können, um die Tätigkeit professionell ausüben zu können. Hilfreich ist eine Ausbildung zum Bank- oder Versicherungskaufmann bzw. ein BWL-Studium mit Fokus auf den Bereich Finanzdienstleistungen. Neben theoretischen Kenntnissen ist in diesem Beruf ein hoher Praxisbezug gefragt. Im Rahmen von Praktika bei Finanzdienstleistern, bei Unternehmen der Versicherungswirtschaft oder bei Banken eignen sich interessierte Personen das nötige Wissen an. Von großer Bedeutung sind fundierte Kenntnisse zur aktuellen Situation auf den globalen Finanzmärkten und zu gesetzlichen Regelungen bezüglich der Altersvorsorge, Geldanlage und Baufinanzierung. Angehende Finanzberater können freiberuflich als unabhängiger Kundenberater tätig werden oder sich für ein Angestelltenverhältnis bei einem Unternehmen aus der Finanzbranche entscheiden.