Allianz SE – weltweit agierender Versicherungskonzern
Die Allianz SE ist gemessen an der Marktkapitalisierung das größte Versicherungsunternehmen in Deutschland. Der Konzern gehört zu den Global Playern und unterhält Niederlassungen und Konzernbeteiligungen in zahlreichen Ländern Europas, in den USA und auf dem asiatischen Kontinent. Die Allianz beschäftigt weltweit mehr als 145.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von mehr als 110 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist ein Schwergewicht im deutschen Aktienindex Dax und ist an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.
Die Geschichte der Allianz
Die Allianz SE wurde im Jahr 1890 als Allianz Versicherungs-AG gegründet und hat ihren Firmensitz in der bayerischen Landeshauptstadt München. Die Eröffnung der ersten Auslandsniederlassung erfolgte im Jahr 1893 in London. Bereits zwei Jahre später wurden die ersten Aktien des Versicherungsunternehmens an der Berliner Börse gehandelt. Hohe Kosten verursachten das schwere Erdbeben von San Francisco im Jahr 1906 und der Untergang der Titanic im Jahr 1912. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden mehrere Versicherungsunternehmen von der Allianz übernommen und gleichzeitig die Allianz Lebensversicherungs-AG gegründet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine weltweite Expansion mit der Eröffnung von Niederlassungen in Asien, Südamerika und in den USA. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde das Versicherungsgeschäft der Staatlichen Versicherung der DDR übernommen und zeitgleich positionierte sich die Allianz in Osteuropa. Im Jahr 2001 wurde mit der Dresdner Bank eine der größten deutschen Privatbanken übernommen und in das Konzerngefüge der Allianz integriert. Bereits acht Jahre später wurde die Bank für 9,8 Milliarden Euro an die Commerzbank verkauft.
Geschäftsfelder der Allianz
Die Kernkompetenz der Allianz liegt seit mehr als 100 Jahren im Versicherungsgeschäft. Das Unternehmen gliedert sich in drei Hauptgesellschaften, die Allianz Lebensversicherungs-AG, die Allianz Versicherungs-AG und die Allianz Private Krankenversicherungs-AG. Die meisten Beitragseinnahmen stammen aus dem Sektor Lebens- und Krankenversicherungen, gefolgt von den Segmenten Schadenversicherung und Unfallversicherung. Als Hauptgesellschafter der Extremus Versicherungs-AG versichert die Allianz weltweit Schäden, die durch den internationalen Terrorismus verursacht werden.
Ein weiteres Geschäftsfeld des Versicherungsunternehmens ist das Asset Management, wo die Vermögen von Privatpersonen, Pensionskassen, Investmentfonds und institutionellen Anlegern verwaltet werden. Insgesamt wird in diesem Segment ein Vermögen in Höhe von 1,5 Billionen Euro verwaltet.
Konzernbeteiligungen im In- und Ausland
Die Allianz unterhält zahlreiche Konzern- und Industriebeteiligungen im In- und Ausland. Das Versicherungsunternehmen hält große Anteile an deutschen Industrieunternehmen in Form von Aktienpaketen. Mit mehr als 12 Prozent ist die Allianz an der Heidelberger Druckmaschinen AG und an der Linde AG beteiligt. Weitere Beteiligungen hält das Unternehmen am Energiekonzern RWE, an der Fresenius SE & Co sowie am Autohersteller BMW.
Zu den bekanntesten ausländischen Industrieunternehmen, an denen die Allianz Aktienpakete hält, gehören der französische Mineralölkonzern Total S.A., die italienische Großbank Unicredito und die französische Bank Crédit Agricole S.A. Im Jahr 2007 wurde vom größten deutschen Versicherungsunternehmen der russische Finanzkonzern Progress-Garant übernommen. Mit diesem Schritt fasste die Allianz dauerhaft Fuß auf dem russischen Versicherungsmarkt.